Überleben heißt Anpassung
(12.000 – 6.000 v. Chr.)
Mit dem Ende der letzten Kaltzeit setzte eine schnelle Klimaerwärmung ein und es breiteten sich in den größten Teilen Mitteleuropas, so auch im heutigen östlichen Kyffhäuserkreis, zusammenhängende Urwälder aus.
Waren zunächst Nadelbäume und Hasel vorherrschend, so wuchsen später auf den meisten Standorten Eichen-Mischwälder. Mit der Wiederbewaldung hielt die uns heute bekannte Tierwelt mit Standwild wie Auerochsen, Hirschen, Rehen und Wildschweinen Einzug in Mitteldeutschland. Wildpferde kamen weiterhin in kleinerer Zahl in lichten Gebieten vor.
In der Waldumgebung mussten die Menschen mit völlig anderen Gegebenheiten leben als in der vorangegangenen Kaltzeit. Die Bevölkerungsdichte war sehr gering, dauerhafte Ansiedlungen gab es nicht. Die Lager bestanden aus Zelten, Rinden-, Laub- und Grashütten.
Foto: Public domain
Lebensweise
Die weiterhin nomadisch lebenden Menschen passten sich der veränderten Umgebung durch technische Neuerungen an. Ein Beispiel dafür ist die auf kleinem Raum einsetzbare und durchschlagsstarke Bogenwaffe. Kernfamilien mit einigen Verwandten durchzogen Mitteldeutschland in abgegrenzten Territorien.
An den kleineren Lagerplätzen blieben als Jagdbeutereste Knochen von Auerochsen, Wildschweinen und Hirschen zurück. Neben der Jagd und dem Fischfang war das sammeln von Pflanzen und tierischen Produkten die wichtigste Tätigkeit. Besonders die Reste von Haselnüssen haben sich auf einer Anzahl von Fundstellen erhalten.
Ende und Anfang
Nach einigen Jahrtausenden weitgehend ungestörter Entwicklung der mittelsteinzeitlichen Waldjägerkultur kam es vor ungefähr 7.500 Jahren zu tiefgreifenden nachhaltigen Veränderungen.
Schon etwa ein Jahrtausend vorher verlief eine Grenze zwischen Wildbeutern und Bauern im Südöstlichen Mitteleuropa. Jetzt aber dehnte sich das Siedlungsgebiet jungsteinzeitlicher Bauern und Viehzüchter fast explosionsartig innerhalb weniger Generationen nach Norden und Nordwesten bis an den Rand der fruchtbaren Lößgebiete im Harzvorland aus.
Um 5.000 v. Chr. endete die Zeit der Jäger und Sammler in Thüringen. Die zahlenmäßig kleine mittelsteinzeitliche Bevölkerung ging in den neuen Siedlergemeinschaften auf oder wanderte in andere Gebiete ab.