Diese Ausstellung stellt die Binnensalzstellen im Nordthüringer Raum - das Esperstedter Ried, den Solgraben Artern, die Salzstellen bei Kachstedt und die Numburger Salzquellen - vor. Größe und Artenreichtum dieser Binnensalzstellen sind in Deutschland einmalig.
Lange Überschwemmungen im Frühjahr, kleine Feuchtbiotope und eine extensive Bewirtschaftung und Beweidung der Feuchtwiesen förderten den pflanzlichen Artenreichtum und damit auch Insekten und Vögel. Die reiche Nahrung und die nahen dörflichen Strukturen schufen für Fledermäuse beste Nahrungsbedingungen.
Extrem-Lebensräume
Thüringen verfügt - neben Sachsen-Anhalt - über die bedeutendsten Binnensalzstellen Deutschlands. Die naturnahen Binnensalzstellen erreichen in der Helme-Unstrut-Niederung und damit im Umfeld des Kyffhäusergebirges ihre größte Ausdehnung. Binnensalzstellen sind Extrem-Lebensräume. Die hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sind an die feuchten und wechselnassen Salzstandorte angepasst.
Einige der auf den Nordthüringer Salzstellen vorkommenden Salzpflanzen (Halophyten) haben ihr hauptverbreitungsgebiet in den innerasiatischen Steppen.
Die Binnensalzstellen rings um den Kyffhäuser stellen biogeografisch Bindeglieder zwischen den Salzstellen der Meeresküsten und denen des Binnenlandes dar. Hier wachsen Arten, die thüringenweit und z. T. auch bundesweit, keinen weiteren natürlichen Standort besitzen.
Binnensalzstellen kommen an Salzquellen, salzbeeinflussten Feuchtwiesen, salzbelasteten Gräben und Bächen sowie in der Umgebung von Salinen und Kalihalden im Binnenland vor.
In ihrer Lebensweise zeigen die Tier- und Pflanzenarten verschiedene Ökotypen. Sie sind salzgebunden (halobiont), salzbevorzugend (halophil) oder salzertragend (halotolerant).
Ökologische Untersuchungsobjekte
Binnensalzstellen haben große Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz, besitzen einen Bildungs- und Erlebniswert und bieten sich hervorragend als ökologische Untersuchungsobjekte an.
Ein Biotop wird als Binnensalzstelle eingeordnet, wenn die kennzeichnenden Arten in genügender Zahl und Häufigkeit vorkommen (z. B. Strand-Milchkraut, Strand-Dreizack, gewöhnlicher Queller).