Nachkriegsjahre und Neuanfang

In den ersten Nachkriegswochen wurden die ehemaligen Knopffabriken mit viel persönlichem Einsatz für die Produktion hergerichtet.

Für die Herstellung von Knöpfen aus Perlmutter und Kunsthorn standen nur noch Restbestände und Abfallmaterial aus der Vorkriegszeit zur Verfügung. So wurden weiterhin die Ersatzrohstoffe Plexiglas, Holz und Hartpapier verwendet. An Kunststoffen standen außerdem Igelith, Vinidur, Vulkanfiber und Decelith zur Verfügung.

In Kelbra wurden Knöpfe sogar aus dem am Nordhang des Kyffhäusergebirges vorkommenden Alabaster-Gipsgestein hergestellt. Durch das Ausbleiben von Perlmutterlieferungen aus dem Ausland kam es zur Verarbeitung heimischer Flussperlmuscheln. Diese wiesen allerdings eine geringe Qualität auf.

In der Materialfrage trat erst im Verlauf der 1950er Jahre eine Verbesserung ein.

Perlmuschelfischen im Rangsdorfer See bei Potsdam

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Das Fischen von Flussperlmuscheln wurde Anfang der 50er Jahre als Gemeinschaftsunternehmung der Knopffabriken betrieben. Aus den einzelnen Knopffabriken war je ein Knopfmacher am Muschelfischen beteiligt. Die Frankenhäuser Knopfmacher fischten im Rangsdorfer See, die Knopfmacher aus Kelbra und Berga bevorzugten die Muschelbänke in der Oder.