Suchen

logo100

Monarchie zu Republik

Von der Monarie zur Republik

Sein Gesundheitszustand erlaubte es Fürst Günther Viktor von Schwarzburg (1852 – 1925) nicht, an der Spitze seiner Regimenter in die militärische Auseinandersetzung zu ziehen. Das Scheitern der von ihm angestrebten Vereinigung beider schwarzburgischen Fürstentümer 1916 machten ihn zu einem gesundheitlich und politisch angeschlagenen Monarchen. Öffentliche Auftritte in der Unterherrschaft waren die große Ausnahme. Wenn möglich, überließ er repräsentative Auftritte seiner Gemahlin, Fürstin Anna Luise. Wahrgenommen wurde er hauptsächlich durch die Stiftung und Verleihung von Kriegs- und Zivilauszeichnungen an die Landeskinder. Mitten in den Krieg fielen zwei Ereignisse, die im Frieden Anlass für landesweite Feierlichkeiten ergeben hätten. Zum einen am 19. Januar 1915 das 25jährige Regierungsjubiläum und am 9. Dezember 1916 die Silberhochzeit des Fürstenpaares. Beide Male wurde die Bevölkerung aufgerufen, von öffentlichen Festveranstaltungen abzusehen. Zurückhaltung und Steifheit machten ihn weniger populär als seine Vorgänger oder den Erbprinzen, Prinz Sizzo zu Schwarzburg (1860 – 1926), der auch in der schwarzburgischen Unterherrschaft über hohe Sympathiewerte verfügte.

Die Novemberrevolution 1918 brachte auch in beiden schwarzburgischen Fürstentümern, allerdings auf rein parlamentarischem Wege, den Ausklang der Monarchie. Als einer der letzten deutschen Monarchen dankte Günther Viktor am 23. November in Schwarzburg-Rudolstadt und am 25. November 1918 in Schwarzburg-Sondershausen ab. Beide Fürstentümer wurden zu Freistaaten, das heißt zu einer Republik. Günther Viktors Staatsminister, Franz Freiherr von der Recke (erster Minister 1903 – 1919), übergab im Mai 1919 die Amtsgeschäfte an den Landtagspräsidenten, Franz Winter (1860 - 1920, SPD), gebürtig aus Frankenhausen. Bewaffnete Auseinandersetzungen oder eine Besetzung fürstlichen Eigentums hat es in der Unterherrschaft nicht gegeben. Der Übergang von der Monarchie zur Republik gilt in Schwarzburg-Rudolstadt als einer der friedvollsten innerhalb des Deutschen Reiches. Hierzu mag beigetragen haben, dass es im Landtag schon vor Ausbruch des Krieges ab 1912 eine sozialdemokratische Mehrheit gab, die auch in der Novemberrevolution immer noch den Großteil der Bevölkerung einschließlich der Arbeiter- und Soldatenräte hinter sich hatte. In der Unterherrschaft verblieb dem Fürstenpaar auf Lebenszeit Jagdschloss Rathsfeld im Kyffhäusergebirge einschließlich der Jagdrechte. Eine größere Anhänglichkeit an das ehemalige Fürstenhaus hat es überwiegend auf den Dörfern der Unterherrschaft noch lange Jahre gegeben.

 

Um unsere Webseite für Dich optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmst Du der Verwendung von Cookies zu. Es werden nur folgende anonymisierte Daten von Google Analytics ausgewertet: Dauer der Sitzung. Anzahl der Seitenbesucher. Welche Seiten wurden besucht. Absprungrate. Damit können wir feststellen, welche Inhalte für unsere Besucher interessant sind und welche Themen nicht. Diese Information hilft uns dabei, in Zukunft unsere Webseite für Besucher besser zu gestalten, somit profitieren alle von dieser Analyse. Der Verwendung von Google Analytics-Cookies kann jederzeit in unserer Datenschutzerklärung widersprochen werden.