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Fürstin Anna Luise

Fürstin Anna Luise und das Fotogeschäft »Hoffotograph Paul Bark«

Fürstin Anna Luise (*19. Februar 1871, † 7. November 1951, geb. von Schönburg-Waldenburg), Gemahlin des letzten Regenten von Schwarzburg-Rudolstadt, Fürst Günther Viktor (1852 - 1925), pflegte seit ihrer Jugend das Hobby »Fotografieren«. In ihren Bildern hielt sie zahlreiche Ereignisse, Örtlichkeiten und Angehörige und Freunde der Familie fest.

Während ihrer Aufenthalte auf Schloss Rathsfeld und in ihren späten Lebensjahren kaufte sie ihr Fotozubehör im Fotogeschäft »Hoffotograf Paul Bark«, dass 1899 begründet, noch heute (»Foto Bark«) am gleichen Platz (Anger), im gleichen Haus beheimatet ist. Aus dem bis Ende des Zweiten Weltkrieges recht vielfältigen Schriftwechsel haben sich einige wenige Schriftstücke erhalten. Hinzu kommt der so genannte »Fürstinnenstuhl« mit dem schwarzburgischen Wappen in der Rückenlehne, ein Geschenk Anna Luises an das Fotogeschäft. Diese Hinterlassenschaften gehören zu den Wenigen, die sich im nahen Umfeld von Schloss Frankenhausen erhalten haben.

Bombenangriff auf Sondershausen

Fürstin Anna Luise erlebte aber auch tiefe Einschnitte in der deutschen Geschichte. Nachdem die Reichsregierung 1940 damit begann, Schloss Schwarzburg zu einem Reichsgästehaus umbauen zu lassen, bezog sie Schloss Sondershausen. Dabei gingen Teile des Interieurs verloren. Sie erlebte den verheerenden Luftangriff auf Sondershausen im April 1945, bei dem das Schloss wie durch ein Wunder verschont blieb, und auch das Kriegsende.

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Die Fürstin beim Ausritt auf „Xenia“, 1910
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Fürstin Anna Luise und Fürstin Thekla zu Bentheim-Tecklenburg (1862–1941), Bazar für Oberkirche 1911

Die Anfang Juli 1945 einrückende Rote Armee verfügte zunächst ihre Räumung des Schlosses, hob diese jedoch wieder auf und entschädigte Anna Luise 1946 für die Entwendung von Mobiliar und Gemälden mit 5.000 RM. Seitens der thüringischen Landesregierung war ihr 1945 wiederholt die Rente gestrichen worden, nachdem dies auch die Landesregierung zum Jahresende 1925 mit der Begründung getan hatte, die Rente beziehe sich nur auf den Fürsten und dessen Lebenszeit. Wiederholte Eingaben führten dazu, dass ihr 1948/49 eine kleine Rente gewährt wurde.

Engagement trotz knapper Mittel

Obwohl selbst fast ohne Geldmittel, unterstützte sie im Schloss und in der Stadt einquartierte Flüchtlinge und Bombengeschädigte durch die Bereitstellung von zumeist Möbeln oder Geldspenden für Opfer des Faschismus. Für ihr diesbezügliches Engagement erhielt sie im Mai 1947 ein Dankschreiben der Volkssolidarität Thüringen. Dennoch war sie genötigt, einen Teil ihres Lebensunterhaltes durch den Verkauf von Interieur des Schlosses zu bestreiten, wodurch einige Kunstgegenstände den Besitzer wechselten.

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Zu den liebsten Aufenthaltsorten des Fürstenpaares gehörten die Schlösser Schwarzburg und Rathsfeld
Ausritt Juli 1893

Wohltätigkeit für Kinder war ihr Lebensinhalt

Als sie im November 1951, etwas mehr als zwei Jahre nach Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) auf Schloss Sondershausen verschied, war wenige Monate zuvor, im Juli des Jahres auf dem Rathsfeld eines der ersten Pionierferienlager des neuen Staates eröffnet worden. Für Fürstin Anna Luise, die nach einer Fehlgeburt selbst keine Kinder mehr bekommen konnte, waren Fürsorge und Wohltätigkeit für Kinder ebenso Lebensinhalt. Nur allzu gern nahm sie Termine war, wenn seitens der fürstlichen Familie Spenden und Zuwendungen an Kindersanatorium und Kindergarten in Frankenhausen überbracht wurden.

Oft wünschte sie die Waldeinsamkeit auf Schloss Rathsfeld unterbrochen durch die Besuche von Müttern mit ihren Kindern aus den umliegenden Orten.

Ihre letzte Ruhestätte fand die Fürstin nach der Überführung von Sondershausen in der Stadtkirche in Rudolstadt neben ihrem Gemahl, Fürst Günther Viktor.

 

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