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Pressegattung Zeitung

»Als Zeitung bezeichnen wir jenes Druckmedium, das regelmäßig in kurzen Abständen, wenigstens aber wöchentlich erscheint, in verhältnismäßig hoher Auflage zu einem moderaten Preis öffentlich angeboten wird und damit ein ziemlich großes Publikum über wichtige aktuelle Ereignisse und Vorgänge aus aller Welt informieren kann.«

Das Wort »Zeitung« rührt vom Niederdeutschen »Tidung« und »Zidung« her. Die Zeitgenossen verstanden darunter das Übermitteln einer mündlichen als auch schriftlichen Botschaft oder Nachricht. Um 1600 wurden dafür auch synonym die Bezeichnungen »Avisen« und »Relation« gebraucht. Erheblichen Einfluss auf die Verbreitung schriftlicher Nachrichten übten die Erfindung der Drucktechnik mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg um 1445 und die Verdrängung des Pergaments durch das billigere Papier seit dem 17. Jh. aus.

Die ersten, unserem heutigen Verständnis von Zeitung nahekommenden Exemplare, stammen aus dem Jahr 1609. Im Jahre 1876 war in der Bibliothek der UNI Heidelberg der gesamte Jahrgang einer wöchentlich gedruckten Zeitung, der »Relation« aus Straßburg/Elsass entdeckt worden. Die Erlaubnis zum Druck hatte der gelernte Buchbinder Johann Carolus (verstorben 1634) bereits 1605 erhalten. So gilt die ebenfalls 1609 erschiene Zeitung »Aviso Relation oder Zeitung« aus Wolfenbüttel nicht als älteste Zeitung, jedoch als diejenige mit jeweils einem Titelblatt und fortlaufender Nummerierung.

Befasste sich mit der Gefahr der Beeinflussung des Volkes durch die Presse

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Ahasverus Fritsch (geb. 16.12.1629 in Mücheln, gest. 24.08.1701 in Rudolstadt) war Jurist und Kirchenlieddichter.
Bild: The Cyber Hymnal™

Wahrscheinlich in Halberstadt wurde 1619 eine der ersten Zeitungen in Mitteldeutschland herausgegeben. Die erste Tageszeitung gab ab 1650 Timotheus Ritzsch (1614 - 1678) in Leipzig heraus: sechs Mal wöchentlich erschien seine »Einkommende Zeitungen«.

Schätzungen gehen heute von bis zu 26.000 Zeitungslesern zu Beginn des 17. Jh. aus. Am Ende des Jahrhunderts soll sich diese Zahl bereits verhundertfacht haben. Dass es in der Grafschaft bzw. dem Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt und damit auch in Frankenhausen noch keine Ansätze gab, eine Zeitung herauszugeben, lag an dem schwarzburgischen Hofrat und Prinzenerzieher Ahasverus Fritsch (1629 - 1701). Noch in den jüngsten Forschungen zur deutschen Zeitungsgeschichte wird er als »Gegner« der Zeitung benannt, die breiten Schichten der Bevölkerung den Zugang zu diesem Medium verwehren wollten.

Unabhängig kritischer Stimmen wurde die Zeitung zu einem Massenmedium, dass seinen Höhepunkt in der ersten Hälfte des 20. Jh. erreichte. Mit dem Aufkommen von Hörfunk, Fernsehen und Internet bekam das Pressemedium Zeitung nach und nach eine Konkurrenz, wobei die Vermittlung von Informationen und Nachrichten über digitale Kommunikationsmittel zunehmend Einfluss auf Nachfrage und damit Auflagenhöhe von Zeitungen ausüben. Ihre Monopolstellung als Massenmedium hat die Zeitung verloren. Sie ist nicht mehr die Quelle der schnellen Information. Dies hat das Internet übernommen. Jedoch ist sie nach wie vor ein Medium für die Veröffentlichung einer zeitlich verschobenen Aufarbeitung und Ausführlichkeit einer Nachricht.

 

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